Die verdankte er, den Überlieferungen
nach, vor allem einem Bund mit dem Teufel. Der musste tun, was Faust gerade
einfiel. Dafür hatte ihm Faust seine Seele verschrieben. Machtfülle gegen
Seelenheil – ein Tausch, der seit Jahrhunderten gern und oft gemacht wird. Und Dr. Faust genoss
die Fülle der Macht. Binnen einer Stunde musste ihm der Teufel gegenüber von Aschach an der Donau am
Landshaager Berg ein Schloss bauen. Faust-Stöckl nennt es der Volksmund seither,
denn Faust war beliebt beim Volk. Die Bauern der Umgebung lud er zu einer
Tafel. Die bog sich unter den besten Leckerbissen und dem köstlichsten Wein.
Herbeischaffen musste das alles der Teufel mit seinen Gehilfen. Aber damit
nicht genug damit:
Nach der Tafel wollte
Faust kegeln. Wo? – Mitten auf der Donau. Wieder musste der Teufel zupacken und
die Kegelbahn bauen. Spiegelblank lag sie schließlich da. Keiner der Bauern
getraute sich zum Kegeln auf die Donau. So kegelte Faust allein – mit den
Teufeln. War das ein Hallo!
Irgendwann kam aber
auch für Faust das dicke Ende. Zitternd verkroch er sich im letzten Winkel des
Stöckls. Der Leibhaftige fand ihn trotzdem. Er packte ihn und mitten durch die
Wand ging’s auf und davon.
Das Loch, das dabei gerissen wurde, lässt sich
heute noch nicht schließen. Der Wirt vom Faustschlössl zeigts den Gästen mit einem gewissen Schaudern. Im sogenannten Studierzimmer von Dr. Faust ist es unter der Bank zu sehen. Am 31. Mai ist in Aschach übrigens »Donau in Flammen« zu erleben. Mit Feuerwerkspektakel, Musik und eben der Sage vom Dr. Faust.