Samstag, 21. Dezember 2013

Kein Wunder, ...

... dass die erste markante Rau(h)nacht dem Apostel Thomas geweiht ist. Er ist der Ungläubige. Religiöse Amtsinhaber meinen das oft abwertend. Dabei ist‘s eine Auszeichnung. Thomas lässt sich nicht so leicht einen Bären auf die Nase binden. Er glaubt nicht alles. Er will‘s wissen.
Drum gibt's in dieser Nacht auch einige Orakelspiele - um »hineinzulosen« in das was kommen kann.
Bekannt ist das Liebesorakel. Davon gibt es einige Varianten. Hier eine besonders originelle, das sog. Eckstehen: Das Mädchen, das einen Liebsten will, stellt sich um Mitternacht nackt in die vier Ecken ihres Bettes und spricht: »In dem Eck steh‘ i, in dem Eck geh‘ i, Heiliger Thomas i bitt di: Gib mir ein, wer wird mei Mandl sein!?« Drauf wird ihr der Zukünftige unterkommen, sei es im Traum oder auf die eine oder andere magische Weise. Kurz: Er macht sich bemerkbar, dass sie seiner »inner wird«, also dass sie ihn wahrnimmt.
Es gibt aber auch einen noch viel einfacheren Thomasnacht-Zauber:
Wenn einem eine Frage - z.B. nach zukünftigen Entwicklungen - auf der Seele brennt, schreit man die beim Ofentürl hinein. Sie wird sofort beantwortet. Vorausgesetzt man ist verständig und nimmt die Antwort wahr. Leute mit Fernwärme-Anschluß - und damit ohne eigenen Ofen - können diesen Zauber ja mit einer Kerze praktizieren. Freilicht empfiehlt es sich dabei nicht gar zu laut zu schreien.
Wichtig ist in jedem Fall es sich in dieser Nacht und den darauf folgenden besonders gut gehen zu lassen. Die Rau(h)nächte stehen für die 12 Monate des darauf folgenden Jahres. Was in ihnen passiert spiegelt sich im Jahr darauf wieder. Und sollte das doch nicht zutreffen, so hat man zum Jahreswechsel immerhin einige besonders glückliche Nächte verbracht. Auch kein Fehler ;-{)

Freitag, 15. November 2013

Der Straßenkehrer Tobias Kern

ist ein Musterbeispiel für einen klassischen Märchenträger. Als Analphabet konnte er zwar nicht Lesen und Schreiben, dafür wußte er eine Fülle von Märchen, Sagen und Schwänken zu erzählen.
Und die erzählte er in Mundart, genauer in heanzischer Mundart. Die wurde und wird noch im Burgenland und in der Gegend um Ödenburg, dem heutigen Sopron, gesprochen.
Gott sei Dank entdeckte um 1900 der Volkskundler Johann Reinhard Bünker diesen wandelnden Märchenschatz. Er lud Tobias Kern in sein Haus. Da saß er nun, der alte Straßenkehrer, und erzählte dem Gstudierten Herrn all seine Geschichten, während der sich bemühte sie Wort für Wort mit der Feder flott auf Papier zu bringen. Um 1906 erschien die Sammlung »Schwänke, Sagen und Märchen in heanzischer Mundart«. Leicht zu lesen sind die 113 darin zusammengefassten Erzählungen nicht. Dafür sorgt die - alte - Mundart mit ihren vielen Sonderzeichen.
Wesentlich leichter lesbar ist die Sammlung »Was mir der alte Mann erzählte - Märchen aus dem Burgenland«. Die erschien 1926 und ist antiquarisch noch zu bekommen.
Am 14. November 2013 - genau 99 Jahre und einen Tag noch dem Tod von Johann Reinhard Bünker - fand in Sopron ein Festakt zur Würdigung dieser Sammlertätigkeit und von Tobias Kern statt. Von Ildiko Hajdu und mir wurden Märchen der Sammlung zweisprachig ungarisch~deutsch erzählt. DER ungarische Märchenerzähler András Berecz hielt die Laudatio. An einem Ehrenplatz im Zentrum von Sopron wurde gemeinsam für Tobias Kern eine Kerze entzündet. Mehr dazu unter www.facebook.com/maerchenerzaehler.at

Donnerstag, 10. Oktober 2013

Das Almkoch a la Erika Gamsjäger!


Dazu noch ein Glasl vom frisch gepressten Apfelsaft. Den hat der Nachbar - dem Bammer Karl sei Dank - vorbeigebracht. Das schmeckt und gibt Kraft!
Und so wird das Almkoch a la Erika Gamsjäger zubereitet: 1/2 Liter Rahm, nicht ganz 1/2 kg Gries, ein wenig Salz, Zimt und Zucker. Alles vermischen und zum Kochen bringen bis es fest wird. Dann rund 1/4 kg Butter und Rosinen hineinmischen. Langsam rösten bis es eine braune Farbe bekommt. - Fertig! - Danke, Erika, für das Rezept. Wir haben noch Zucker drübergestreut. Das muß natürlich aber auch nicht sein. Gleich wie‘s ist: Allen Nachahmern ein Wohl~bekomm‘s! 

Montag, 9. September 2013

Eine gute Unterlage - grad wenn‘s kalt wird!

Eine Erdäpfelsuppe a la Wittmannin wärmt nicht nur den Magen. Gut gewürzt gibt sie auch Kraft für die kalten Tage.
Schon meine Mutter, die Anna Wittmann, hat die Suppe nie genau nach Rezept und mit fixen Maßen, sondern nach Gespür gemacht. So schmeckt sie jedes Mal ein wenig anders. Gut so.
An Zutaten brauchts rund ein Kilo Erdäpfel, gute speckige natürlich, Butter, einen Spritzer Sonnenblumenöl, einen 250g-Becher Sauerrahm, rund 3 EL Mehl, eine Tasse Wurzelwerk wie Petersilie, gelbe und orange Karotten, Sellerie, Lauch, Petersiliengrün, sowie an Gewürzen Salz, Thymian, Majoran (am besten der wilde, also der Dost) Liebstöckl, Tamari (eine exzellente Soja-Sauce aus Bio-Anbau), Pfeffer und Kümmel.
Und los gehts: Das Wurzelwerk wird geputzt und in kleine Würfel geschnitten. Die Erdäpfel werden geschält, auch in Würfel geschnitten, sollen aber ruhig etwas grösser sein. Drauf wird das Wurzelwerk in einem Suppentopf mit dem Öl und einem Kaffeelöffel gestossenen Kümmel angeröstet. Das Ganze wird mit rund zwei Liter Wasser aufgegossen. Jetzt kommen die gewürfelten Erdäpfel dazu, Salz, Liebstöckl, Thymian und eine Prise Pfeffer. Das Ganze darf auf kleiner Flamme eine halbe Stunde köcheln bis das Gemüse weich ist.
Aus einem Stück Butter - nicht mehr als 10 bis 15 g - und dem Mehl wird eine helle Einbrenn zubereitet. Das heißt, die Butter wird erhitzt, das Mehl dazugegeben, auch Flüssigkeit von der Suppe kommt dazu. In diese Einbrenn wird ein Becher Sauerrahm eingerührt und das Ganze schließlich mit dem Schneebesen in die Suppe gemischt.
Jetzt heißt es die Suppe noch mit Majoran, Thymian, Liebstöckl und Tamari abschmecken. Fertig! Vorerst.
Am besten schmeckt die Suppe nämlich wenn sie am Vortag zubereitet wird. Über Nacht kann sie dann ihr volles Aroma entfalten. Sie ist also auch die ideale Lösung für eine vorgekochte Mahlzeit.

Montag, 5. August 2013

Eine dreistrahlige Regenbogenbrücke

verbindet in der nordischen Mythologie Himmel und Erde. Über diese Brücke namens Bifröst reiten die Götter zu ihrem täglichen Treffen beim Urdbrunnen, der Quelle des Schicksals.
In einem alten nordischen Gedicht heißt es über diese Brücke: »Von Asgard aus schlugen sie (Anm.: die Götter) eine Brücke, auf dass ihnen Midgard nie entrücke, das Reich der ... Menschen, ...«
Die Götter schlugen also diese Brücke, dass ihnen die Menschenwelt nicht entrückt würde. Damit sie nicht abheben die Götter und das, was sich da hienieden abspielt, nicht aus den Augen verlieren.  Wenn - wie jetzt - nach einem reinigenden Gewitterregen die Sonne noch einmal in den frischen Abendhimmel leuchtet hat diese Regenbogenbrücke nichts von ihrem Zauber verloren. Ob sie den Göttern noch als Memo dient, wer weiß!? - Ganz sicher aber reißt ihr Anblick immer noch eine Tür auf, damit auch umgekehrt wir Menschen die andere Welt nicht vergessen. Kurz: Um aus den vertrackten Winkeln des Alltäglichen in ein zwei Atemzügen zum Wesentlichen zu kommen. - Vielleicht heißt es auch deshalb, dass unter den Enden eines Regenbogens ein Topf Gold zu finden ist. Na dann: Glück auf!

Freitag, 2. August 2013

Vom Watzmann

gibt es einige Sagen. Das beginnt schon mit der Entstehungsgeschichte dieses mächtigen Berges: Die bekannteste Überlieferung dazu ist auch in der Sammlung »Salzburger Volkssagen«, die Rudolf Freisauff von Neudegg 1880 veröffentlichte, zu lesen. Und irgendwie fragt man sich: Was inspiriert Menschen in einer so imposanten Landschaft zu einer so wahnsinnigen Geschichte inspirieren. Welcher Genius Loci will hier erlöst werden? - Aber zuerst zur Sage. Darin heißt es:

»König Watzmann hatte schon an der Mutterbrust Blut gesogen, daher kam seine unbändige Wildheit und Grausamkeit. Liebe war ihm fremd geblieben. Mitleid hatte er nie gekannt; sein einziges Vergnügen war die Jagd, da konnte er so ganz seiner wilden Lust fröhnen. ... Was kümmerte das ihn, ob dabei das eine oder andere Menschenleben zu Grunde ging, - er achtete es gering« ... »An einem Herbsttage war‘s. Ein Hirtenweib saß, ihr schlummerndes Kindlein in Mutterfreude betrachtend vor der kleinen Hütte, welche ihr bescheidenes Heim bildete; neben ihr lag der treue Hund, und in der Hütte ruhte ihr Mann, der Hirte.

Jetzt unterbrach der tosende Jagdlärm den Naturfrieden dieser Waldeinsamkeit; der Hund der Hirtin sprang bellend auf, da warf sich des Königs Meute alsobald auf ihn, und einer der Rüden biß ihm die Kehle ab, während ein anderer seine scharfen Zähne in den Leib des Kindleins schlug und ein dritter die schreckensstarre Mutter zu Boden riß. Der König kam indes nahe heran, sah das Unheil und stand und lachte.
Plötzlich sprang der vom Gebell der Hunde, dem Geschrei des Weibes erweckte Hirte aus der Hüttentüre und erschlug einen der Rüden, welcher des grausamen Königs Lieblingstier war.
Darüber wütend, fährt der König auf und hetzt mit teuflischem Hussa Knechte und Hunde auf den Hirten, der sein ohnmächtiges Weib erhoben und an seine Brust gezogen hat und verzweiflungsvoll erst auf sein zerfleischtes Kind am Boden und dann gen Himmel blickt. Bald sanken beide zerrissen von den Untieren zu dem Kinde nieder. Ehe sein Auge brach sandte der Hirte noch einen fürchterlichen Fluch zum Himmel empor ...
Frohlockend übersah der König sein grauses Werk; mit ihm freuten sich sein Weib und seine Kinder des entsetzlichen Verbrechens.

Da ließ sich ein dumpfes Brausen hören, ein Donnern in Höhen und Tiefen, aus den Bergesklüften erklang ein wildes Geheule und der Geist der Rache und der Vergeltung fuhr in des Königs Hunde. Sie fielen ihn nun selbst, die Königin und die sieben Kinder an, würgten sie alle nieder, daß deren Blut zu Thale rann, und stürzten sich dann vom Berg herab in die Abgründe.
Aber die Leiber des Königs und der Seinen wuchsen zu riesigen Bergen heran; so steht König Watzmann, eisumstarrt, ein marmorgleicher Riese, neben ihm sein Weib und um Beide sieben Zinken - ihre Kinder; in der Tiefe aber, hart am Fuße des Berges liegen, zwei Seen, in die sich damals das Blut des grausamen Herrscherpaares ergossen. Der größere derselben heißt heute der Königssee, die Alpe aber, von welcher sich die Hunde in die Tiefe gestürzt, der Hundstod. So erntete König Watzmann und all die Seinen für ihre Unthaten den gerechten Lohn.
Vom König Watzmann lebt im Volke weiters noch die Sage, daß sich auf seiner höchsten Spitze aus der Sintfluth ein Menschenpaar gerettet habe; auch will man Trümmer der Arche Noah‘s darauf entdeckt haben.«

Was für eine entsetzliche Überlieferung! - Wenn schon der König als Unhold, der jenseits aller Menschlichkeit wütet dargestellt wird, so ist umso befremdender, dass auch Frau und Kinder das grausame Spiel mitmachen. Erstaunlich welche Horrortrips der Volksmund mitunter ausbrütet. ...
Eine nicht gar so furchtbare Fassung ist übrigens in der sagen~haften Stunde im ORF, in Radio Oberösterreich am 3. August, und in Radio Salzburg am 8. August 2013 zu hören. Nachzulesen zu die Sagen vom Watzmann auch unter www.sagen.at
Das Bild vom Watzmann stammt aus Wikipedia. Wen jemand ein stimmiges zur Verfügung stellt ist das herzlich willkommen.


Sonntag, 21. Juli 2013

»Johanniskraut, ich segne dich,

heilst das Jucken und den Stich, und die Macht der Hexe brich.« heißt es in einem alten Spruch. Zur Abwehr unheilvoller Geister werden Büschel mit Johanniskraut seit jeher über die Haustür gehängt. Eine Art Spam-Filter für ungebetene Gäste. ;-{)  Eigentlich sollte man das Johanniskraut ja rund um Johannis - also zur Zeit der Sommersonnwende - pflücken. Heuer ist durch den langen Winter und das verregnete Frühjahr alles ein wenig später dran. Drum ist jetzt die ideale Zeit für die »Ernte«.
Das Johanniskraut ist eine der wirksamsten Heilpflanzen. In ihr steckt viel von der Kraft der Sonne. Einreibungen mit Johanniskrautöl helfen bei Schnittwunden, Verbrennungen, Narben, Furunkeln und Schrammen. Aber Achtung: Nach einer solchen Einreibung sollte man nicht in die Sonne gehen. Da kann es allergische Reaktionen geben! - Innerlich eingenommen wirkt das Johanniskrautöl stimmungsaufhellend. Aber auch hier gilt: Alles mit Maß & Ziel und vor allem mit Gespür dafür was einem gut tut - und was nicht. Ausführliche Infos, Rezepte und mehr sind in »Das Buch der Heilenden Kräuter« von Nancy Arrowsmith zu finden.

Dienstag, 11. Juni 2013

Unterm Kopf und überm Kopf

tua i‘s Hüatl schwinga. Dirndl, wennst mi gern hast, muaßt durchs Feuer mit mir springa. - So lautet der rituelle Spruch zum Feuerspringen zur Sommersonnwende. - Und dann wird gesprungen. Das schweißt zwei Menschen zusammen. Sie gehen miteinander durchs Feuer. Es reinigt aber auch alle, die solo drüberspringen, eh klar.
Wieder einmal geht es in dieser Nacht darum Altes zu verbrennen damit Platz ist für das Neue.
Wir feiern die Johannisnacht auf der Bergwiese am Schindlbachgut - siehe Foto - allerdings ohne Pferde. Von denen wird allerdings in den Geschichten die Rede sein. Denn Pferde spielen in den Überlieferungen zur Sommersonnwende eine ganz wesentliche Rolle. - Wichtig ist in dieser Nacht aber auch der Kräuterzauber. Das Johanniskraut hellt den Sinn. Gepflückt wird es zu Johannis um die Mittagszeit. Da ist besonders viel von der Kraft der Sonne drin. Drum wirds auch gern als Antidepressivum genutzt. Auch das Feuer wird in der Johannisnacht mit Kräutern »gefüttert«. Neunerlei Laubholz sollte da brennen - Eiche, Birke, Hasel und mehr. In die Flammen kommen dann noch frische Kräuter hinein. Vor dem Sprung wird dem Feuer noch einmal Laubholz geopfert. Wer will kann sich - nach alter Tradition - auch mit Kräutern und Blumen umgürten. Der Sprung sollte dann weniger sportliche Herausforderung als sinnlicher Genuß sein.
Viel gäb‘s noch über die Johannisnacht zu schreiben: In dieser Nacht blüht z.B. die Teufelsfeder - der Farnsame. Wer den erwischt wird hellsichtig - und sieht die Schätze in der Erde.
Wer lieber in sich hineinschauen will, kann sich der Johannisnacht träumen lassen was im kommenden Jahr auf ihn/sie zukommt. Dazu heißt es den Kopf auf einen Kranz aus neunerlei Kräutern betten. Das macht schöne Träume - und die Träume der Johannisnacht werden eben im drauf folgenden Jahr Wirklichkeit. Auch Glühwürmchen zeigen in dieser Nacht das Glück des kommenden Jahreskreises an. Um das gleich ins Fleisch zu bringen empfiehlt es sich am Johannistag, also am 24. Juni, zu Mittag in Schweineschmalz gebackene Hollerstrauben (Hollunderdolden) essen. Wer das macht - so ist es überliefert - bewahrt sich das ganze Jahr drauf die Gesundheit. Wohl bekomm‘s!
Infos zu diesem feinen Fest~Seminar in der Johannisnacht sind auf www.maerchenerzaehler.at unter »Termine« zu finden.

Dienstag, 28. Mai 2013

Der Teufel hat ein Loch in die Wand gerissen,

wie er den Dr. Faust geholt hat. Dieses Loch ist im Faustschlössl gegenüber von Aschach an der Donau immer noch zu sehen - siehe Foto. - In ganz Europa war der Dr. Faust bekannt als Meister der Medizin, der Alchemie, der Astronomie und der Astrologie. Schier unglaublich aber waren seine Zauberkünste.

Die verdankte er, den Überlieferungen nach, vor allem einem Bund mit dem Teufel. Der musste tun, was Faust gerade einfiel. Dafür hatte ihm Faust seine Seele verschrieben. Machtfülle gegen Seelenheil – ein Tausch, der seit Jahrhunderten gern und oft gemacht wird. Und Dr. Faust genoss die Fülle der Macht. Binnen einer Stunde musste ihm der Teufel gegenüber von Aschach an der Donau am Landshaager Berg ein Schloss bauen. Faust-Stöckl nennt es der Volksmund seither, denn Faust war beliebt beim Volk. Die Bauern der Umgebung lud er zu einer Tafel. Die bog sich unter den besten Leckerbissen und dem köstlichsten Wein. Herbeischaffen musste das alles der Teufel mit seinen Gehilfen. Aber damit nicht genug damit:
Nach der Tafel wollte Faust kegeln. Wo? – Mitten auf der Donau. Wieder musste der Teufel zupacken und die Kegelbahn bauen. Spiegelblank lag sie schließlich da. Keiner der Bauern getraute sich zum Kegeln auf die Donau. So kegelte Faust allein – mit den Teufeln. War das ein Hallo!
Irgendwann kam aber auch für Faust das dicke Ende. Zitternd verkroch er sich im letzten Winkel des Stöckls. Der Leibhaftige fand ihn trotzdem. Er packte ihn und mitten durch die Wand ging’s auf und davon.
Das Loch, das dabei gerissen wurde, lässt sich heute noch nicht schließen. Der Wirt vom Faustschlössl zeigts den Gästen mit einem gewissen Schaudern. Im sogenannten Studierzimmer von Dr. Faust ist es unter der Bank zu sehen. Am 31. Mai ist in Aschach übrigens »Donau in Flammen« zu erleben. Mit Feuerwerkspektakel, Musik und eben der Sage vom Dr. Faust.

Sonntag, 12. Mai 2013

Regen im Mai bringt Wohlstand und Heu!

Also ja nicht schimpfen auf den Mai-Regen. Ganz im Gegenteil: »Regnets im Mai auf die Saaten, so regnets Dukaten!« sagt eine weitere Bauernregel. Auch wenn die wenigsten von uns Bauern sind, die vom Wuchs der Saaten und viel Heu unmittelbar profitieren, wir leben doch von dem was die Landwirtschaft für uns erntet. Auch wenn sich Teile dieser Landwirtschaft mehr und mehr von den natürlichen Gegebenheiten abnabeln möchten.
Aber zurück zum Mai-Regen. Der hat es in sich! - Wer bei Mai-Regen ohne Schirm und Kopfbedeckung ausgeht darf sich Hoffnung machen noch zu wachsen - wenn‘s den sein muß. Die Regentropfen am Haupt lassen auch das Kopfhaar spriessen - sicher eine interessante Erfahrung aber auch kein muß. Auf jeden Fall belebt der Mai-Regen Leib & Seel. Vor allem dann, wenn man wie im Mai-Tau blohhappad (also barfuß) durchs frische nasse Grün hoppst. Na dann - auf ins himmlische Naß!

Donnerstag, 2. Mai 2013

Jetzt ist er da - der Wonnemonat!

Was für eine Freude! Endlich ist‘s warm geworden. Er war auch lang genug, der Winter. Aber jetzt keimt, treibt und wächst das Grün. Der Löwenzahn und die Bäume blühen.
Auch der erste Maikäfer hat sich bei uns schon ins Schlafzimmer verirrt. Wer unter Schmerzen leidet kann einen Maikäfer über die schmerzende Stelle krabbeln lassen und dazu murmeln: »Maikäfer flieg, nimm meine Schmerzen mit!« Ein bissl Inbrunst brauchts dazu freilich schon. Dann zieht der Maikäfer drauf mit den Schmerzen ab.
Ein magisches Wundermittel ist der Maitau. Vor allem von den Hexen heißt es in Überlieferungen immer wieder, dass sie Maitau sammeln. Das spricht für sie und ihr Wissen um die seine Kräfte. Maitau soll gegen Fusspilz, brennende Sohlen und Frostbeulen wirksam sein. Vor allem aber ist er ein Jungbrunnen. Er macht die Haut fein und glatt. Wer sich nackt im Maitau wälzt bleibt im Jahr drauf frisch und gesund.
Wer davor aus persönlichen Gründen oder denen der guten Nachbarschaft zurückschreckt kann einfach barfuß über oder besser durch eine maitaunasse Wiese laufen. Um die Wirkung zu verstärken ist es gut dabei zu murmeln: »Maitau, i tritt di, Maitau tua guads fia mi.« (Maitau, ich trete dich. Maitau tu Gutes für mich.) Wohl bekomm‘s!

Montag, 22. April 2013

Wo wir schon bei Bäumen sind:

In der Hängematte liegen und in der beginnenden Dämmerung durch das Gewirr der Äste in den Himmel schauen - das hat schon was.
Im Märchen steht der Wald immer für die Undurchdringlichkeit und Unüberschaubarkeit der Welt. Eigentlich sollte Information dazu beitragen dieses Dickicht zu lichten. Pfeiferl! - Die Fülle an Informationen zieht in unserer alltäglichen Welt wie ein Nebel durchs Gehölz. Es wird noch undurchdringlicher. Schafft man‘s aber durch die Wirrnisse zu schauen - tut sich der Himmel auf. ;-{)
Mag sein, dass es deshalb hilfreich ist mitunter auf mediale Nebelwerfer zu verzichten. Wenn man sie nur erkennt.

Donnerstag, 11. April 2013

Alle Wesen haben ihren ganz eigenen Zauber.

Manchmal gilt es diesen Zauber auf den zweiten oder dritten Blick zu entdecken. Manchmal springt er einen richtig an. Vorausgesetzt man geht mit offenen Augen durch die Welt.
Dieses kleine Baumwunder voller Flechten und sonst allerhand ist mir bei der Begehung für das Projekt Zauberwald 2013 im Naturpark Mürzer Oberland untergekommen.
Wirklich beeindruckend ...
Der Zauberwald 2013 findet übrigens am Samstag und Sonntag, den 7. und 8. September 2013 in Mürzsteg statt. Treffpunkt ist jeweils beim Freinerhof. Die Zauberwald-Route führt direkt an diesem Baumwunder vorbei. Wenn‘s denn dann noch so zu sehen ist.

Freitag, 5. April 2013

Solche Schweine

haben leicht lachen. Auch wenn‘s kalt ist: Das Fell hält warm und beim Herumtoben im Grünauer Auwald an der Alm macht das Schweineleben erst so richtig Freude. Wer denkt da nicht an das Märchen »Vom Saunigel«.
Apropos: Das gibts bei den Erzählrunden im Autohaus Egger am Sonntag zu hören.

Freitag, 29. März 2013

Ein altes Wiener Stiegenhaus

hat schon eine einzigartige Faszination. Wie ein Schneckenhaus windet es sich durch das Haus, zieht Menschen hinein oder hinaus, hinauf oder hinunter.
Was für ein Vergnügen so ein Objekt zu begehen! - Mir war‘s jetzt an den Tagen in Wien vergönnt. Hier der Blick aus dem 4. Stock nach unten.

Donnerstag, 28. März 2013

Zum Abschluß noch ein Gruppenfoto.


Musikalisch stimmten diesmal Julia Lacherstorfer an der Geige und Simon Zöchbauer mit Zither und Trompete die vielen großen und kleinen Zuhörerinnen und Zuhörer mit Jodlern und Kinderliedern auf die Geschichten ein.
Julia ist auch in Ensemblen wie Alma und den Aasgeigern zu hören. Vergangenen Samstag war sie mit Alma im Ö1-Klassik-Treffpunkt zu Gast.
Simon spielt sehr erfolgreich bei Federspiel. Gemeinsam treten sie als Ramsch & Rosen auf. In dieser Besetzung sind sie auch auf der neuen CD »Drachenhaut & Rosenmund ~ Märchen von der Liebe« zu hören. - Vielen herzlichen Dank an Alexandra für das Foto!

Im Wiener Rathaus

waren wir bei den Märchentagen mit dem serbisch~bosnisch~kroatisch~österreichi-schen Erzählprogramm zu Gast. Gemeinsam mit Jasmina Maksimovic gabs die Sage »Vom Goldenen Brunnen« und das Ostermärchen »Vom Krapfenschmalz« zu hören.
Der Wappensaal war bummvoll. Vor allem aber war es eine Freude wie aufmerksam selbst die Kleinen mit dabei waren und welch geist~reiche Antwort auf manche Frage zurückkam. Da macht das Erzählen gleich umso mehr Freude.

Mittwoch, 27. März 2013

Eine neue CD ist im Werden!

Montag und Dienstag war Zeit für die Aufnahme der neuen CD »Drachenhaut & Rosenmund ~ Märchen von der Liebe«. Gleich drei zweisprachige Überlieferungen sind drauf zu hören: Italienisch~österreichisch mit Evelyn Mair (siehe Foto), serbisch~österreichisch mit Jasmina Maksimovic und türkisch~österreichisch mit Mehmet Dalkilic. Besonders begeistert mich auch die musikalische Begleitung. Demnächst mehr dazu. Aufgenommen haben wir die CD wieder im Studio der ATS-Records von Reinhard Brunner. Mit seiner ruhigen, entspannten und kompetenten Art schafft Reinhard ohne viele Worte den Rahmen für ein konzentriertes Arbeiten.

Samstag, 23. März 2013

Wenn der Winter

mit dem Frühling ringt gibt das immer wieder erstaunliche Stimmungen. So schnell wie der Schnee grad noch gekommen ist schmilzt ihn die Sonne wieder weg. Und dann wird‘s doch wieder kalt, aber gleich auch wieder warm. - Das hier ist einer meiner Lieblingsplätze im Tal. Er hat zu jeder Jahreszeit seinen ganz eigenen Zauber. Dazu trägt nicht nur der mächtige Baum, sondern auch die zwei Holzenten am Stumpf vor dem Haus bei.
Wer von Scharnstein die Alm zu Fuß entlang Richtung Grünau wandert erreicht die Stelle übrigens bald nach dem Lippenannerl und noch vor der Gangjodl-Brücke. Alles klar? ;-{)

Sonntag, 10. März 2013

Der Jungfernstein im Sauwald

ist einer der geheimnisvollsten Steine im »Land ob der Enns«. Eine Sage erzählt, dass drei riesenhafte heidnische Jungfrauen die Steine in ihren Schürzen auf den Berg trugen und hier eine Opferstelle für die Götter errichteten. Christianisiert berichtet eine andere Sage, dass die Steine der Gottesmutter Maria aus dem Fürtuch gefallen sind. Erich Weidinger hat in »Das Hausruckviertel in seinen Sagen« einige Überlieferungen vom Jungfernstein zusammengefasst.
Immer wieder wurde auf und bei diesem Stein ausgiebig gefeiert.
Berichtet wird auch von einem erstaunlichen Ritual: Das größte Mädchen der Runde mußte auf den oberen Stein steigen. Der ist ein Wackelstein. Trotz seines enormen Gewichts kann er, an der richtigen Stelle berührt, mit einem Finger bewegt werden. Dort mußte sie - auf einem Bein stehend - mit der einen Hand in der Schürze einen Kuchen, mit der anderen Hand einen Krug Bier halten. Nicht genug damit galt es dann zum Segen der Gottheit das Bier - möglichst - auszutrinken. Je mehr sie trank, ohne herunterzufallen und ohne zu wackeln, desto besser würde die Ernte sein.
Abschluß des Ganzen war meist ein ausgiebiges Gelage. Wobei das Wort »Gelage« bei diesen Festen wohl durchaus wörtlich zu nehmen war.
Weniger an die Tradition des Trinkens, wohl aber an die Tradition des Feierns knüpft der Veigerlbund, als Verein zur Würdigung und Feierung der Wunder dieser Welt, an. Am Samstag, dem 23. März, wird dort das Veigerlfest gefeiert. Dieses Fest geht auf die Sage vom Veilchen aus dem Liedgut des Neidhart von Reuenthal zurück. Mit feiner Musik & vergnügtem Tanz, einem Frühlings(kräuter)Imbiss, geist~reichen & stärkenden Getränken, ausgewählten Frühlingsmärchen & Liedern wird der frisch erwachende Frühling gewürdigt. Wer mit dabei sein will sollte sich bis spätestens Montag, den 18. März, unter helmut_wittmann@yahoo.com anmelden.
Bitte das Wort »Veigerlfest« in den Betreff schreiben und dazuschreiben ob wir zum Abschluß des Festes im Wirtshaus in Bratl reservieren sollen. Es gibt dann ein gemeinsames (Glücks)Schweinsbratl.
Nachdem es um ein gemeinsames Fest vieler Mitwirkender geht ist ein kulinarischer oder musikalischer, gesanglicher oder erzählerischer Beitrag erwünscht. Der Aufwand für die Organisation des Ganzen wird von allen die dabei sind mit einer freiwilligen Spende von zumindest € 13,- abgedeckt. - Achtung: Die Zahl der Teilnehmerinnen und Teilnehmer ist aus organisatorischen Gründen begrenzt!

Freitag, 8. März 2013

Im Schremser Hochmoor ist der Winter

noch nicht ganz abgezogen. Auf den Wegen liegt noch Eis und Schnee. Aber schon gurgelts und blubberts da und dort. Beeindruckend steht im Schremser Moor die Himmelsleiter da. Schade, dass es nicht möglich war hinaufzusteigen. Sie war versperrt. Grad in der Dämmerung hätte mich der Blick weit über den Wald und das Land schon sehr gereizt. Wirklich sehr schade. Wie gut, dass in Oberösterreich die Aussichtstürme nicht abgesperrt werden.

Montag, 4. März 2013

Die ersten Frühlingsboten ...

... sind da! - Noch liegt Schnee über Schnee. Aber  dort wo sich die Sonne anlegt taut‘s schon kräftig. Beim sonntäglichen Spazierer die Alm entlang sind uns dann die ersten Leberblümchen untergekommen.
Gscheit ist‘s ja erste aufkeimende Pflänzchen gleich zu essen. Aber in diesem Fall haben davon abgesehen. Die Bienen sollen auch etwas haben davon. Die brauchen‘s jetzt dringend.
Übrigens: Für die Stiftung Naturschutz Hamburg ist das Leberblümchen die Blume des Jahres 2013.
Blume des Jahres hin oder her. Wenn sich das zarte Blau durch das braune Gras der Sonne entgegenräkelt ist schon der Anblick allemal eine Wonne.

Donnerstag, 28. Februar 2013

Ein wenig versteckt hinter dem Bildschirm

ist hier eine Fülle von Know-How was Computer und Websites betrifft zu sehen, aber auch viel erfreuliche menschliche Größe: Beides vereint in Person von Robert Egger, dem Webwerker. Er macht seinem Namen, was handwerkliche Qualität betrifft alle Ehre. Gemeinsam haben wir uns mit dem exzellenten graphischen Entwurf von Michaela Landwehr vom Atelier Michilangelo an die Neugestaltung der Website www.maerchenerzaehler.at gemacht.
Wer jemals mit Programmieren zusammengearbeitet hat weiß, dass das nicht immer einfach ist. Das berufliche Aufgehen in der Welt virtueller Abläufe und Gesetze macht aus Menschen mitunter recht sonderbare Wesen mit verblüffenden Verhaltensweisen.- So sei‘s ganz vorsichtig gesagt. ;-{)
Bei Robert ist das anders. Da geht die technische Kompetenz nicht auf Kosten der menschlichen. Die Arbeit mit ihm war und ist eine Freude. Wir haben viel weitergebracht, aber auch viele anregende Gespräche geführt, immer wieder gut gegessen, wunderbaren Wein getrunken. So schaut ein arbeitsames Miteinander aus, das das Leben bereichert.
Ein herzliches Danke für die tatkräftige Mithilfe auch an Tochter Heidemarie. Ihre Erfahrung in der Bildbearbeitung und Schriftgestaltung war einmal mehr Gold wert. Was da geschaffen wurde ist ab sofort unter www.maerchenerzaehler.at zu sehen, zu klicken und zu hören.

Montag, 25. Februar 2013

Bio-Imker Bernhard Mösl,

seine Frau Monika und sein Bruder Stefan sind diesmal zu Gast in der sagen~haften Stunde im ORF.
In einer jahrtausendealten Überlieferung ist diesmal von einer Biene die Rede. Durch ihren Stich brachte sie nach Kälte und Eis die Fruchtbarkeit wieder zurück. Aber auch von der Achtung gegenüber den Mitlebewesen ist die Rede. Ein alpenländisches Volksmärchen erzählt davon.
Zu hören ist die Sendung am Samstag, dem 2. März, im ORF, Radio Oberösterreich, und am Donnerstag, dem 7. März, im ORF Radio Salzburg. Da wie dort von 20 bis 21 Uhr. Mehr dazu unter www.maerchenerzaehler.at bei den Terminen. - Ein wenig Wehmut schwang auch mit in der Sendung. Tonmeister Walter Buchmann - am Foto rechts - geht mit 1. April in den Vorruhestand. Nach etlichen gemeinsamen Sendungen ist das doch ein überraschender Abschied. Viel Glück Walter am weiteren Lebensweg.

Sonntag, 24. Februar 2013

Eva Maria Hasun malt beeindruckende Bilder

ausdrucksstark in den Farben und voller Kraft. Wer genau schaut wird in den Bildern vieles entdecken. Dafür braucht‘s Zeit und Lust sich auf das, was aus diesen Bildern so lebendig spricht, einzulassen. Kurz: auf den zweiten und dritten Blick. Drum auch der Titel der Ausstellung »(Ge)Schichten im scheinbar Unscheinbaren«.
Diesen Donnerstag, 28. Feber, ist um 19 Uhr ist die Vernissage der Ausstellung in der Galerie zum Alten Rathaus. Wer Lust hat auf einen anregenden Schmaus für Augen wie Ohren und das schöpferische Denken sowieso ist herzlich willkommen! Die Ausstellung ist in Stockerau übrigens bis Ende März zu sehen.

Der, der sich hier so leger die Piste hinabwirft,

ist sonst als Märchenerzähler tätig.
Gereicht hat der elegante Fahrstil zu Platz 2 in der Männerklasse III der Grünauer Ortsmeisterschaft 2013. Der erstplatzierte war schlappe 12 Sekunden schneller. Zum Gesamtsieg fehlten gerade einmal 14 Sekunden.
Allerdings hatte sich die Teilnahme an der Ortsmeisterschaft erst am Tag vor dem Lauf - beim Einscannen von Presse-Beiträgen für die Website am Grünauer Gemeindeamt - entschieden. Es stand also der olympische Gedanke im Vordergrund. Und eine große Gaudi war die Teilnahme am Lauf und erst recht an der Siegerehrung allemal. Herzlichen Dank auch an Thomas Gruber für das Foto.

Ein wenig ausserhalb

von Budapest liegt das Restaurant Náncsi Néni. Die guten Geister des Hauses lachen einem da nicht nur aus Einweck-Gläsern entgegen. Wie schön, wenn sich Menschen Zeit nehmen Lebensmittel mit so viel Zuwendung, Sorgfalt und Liebe zuzubereiten.
Vom exzellenten Service bis zur leckeren ungarischen Kost ist ein Essen im Náncsi Néni eine Freude.

Ein unscheinbarer Ort mitten in Budapest

und doch ein Platz von aussergewöhnlicher Ausstrahlung: Das Grab von Gül Baba, dem »Rosen-Vater«. Es liegt auf einem Hügel oberhalb von Buda gar nicht weit von der Donau, mitten in einem Garten. Auch die Ruhe und der Ausblick machen diesen Platz mitten in der Stadt zu einer kleinen Oase.
Was den Gül-Baba mit Märchendichter Hans-Christian Andersen verbindet ist hier nachzulesen.

Samstag, 23. Februar 2013

Ganz besonders herzlich

war in Budapest das Treffen mit Erzählkollegen Andras Berecz. Er ist ein begeisternder Erzähler und Meister seines Faches.
Kein Schauspieler, sondern wirklich ein Erzähler wie er leibt und lebt. Immer wieder tritt Andras zusammen mit dem Ensemble Egyszólam auch als Sänger auf. Schnell entwickelte sich im Gespräch ein munterer Austausch von Gedanken und Geschichten. Das war eine spannende und anregende Begegnung.
Danke an Marta Krautkrämer. Sie stellte den Kontakt her und half beim Gespräch als Dolmetsch aus. Einmal mehr zeigte sich leicht sich Sprachgrenzen überwinden lassen wenn es um wirkliches Verständnis geht.

Dienstag, 19. Februar 2013

Hoch am Gellert-Hügel

ragt vor der alten Zitadelle die Freiheitsstatue in die Höhe. Sie erinnert an die Befreiung Budapests durch die Rote Armee. Davor ein Drachenkämpfer. Mit blossen Fäusten schlägt er das vierköpfige Untier nieder. Wer weiß, was da gemeint ist.
Eigentlich geht‘s ja eher darum mit der Drachenkraft umgehen zu lernen. Dann wird sie zur gewaltigen Kraftquelle. Verständnis und Lernfähigkeit statt brachiale Gewalt wäre ein intelligenter Ansatz. Was das brutale Niederkämpfen der Erdkraft bringt ist am Zustand unserer Welt zu sehen. ;-{)

Auf den Spuren ungarischer Sagen

ging es nach der Arbeit an der neuen Website in Wien nach Budapest. Der Gellert-Hügel bietet nicht nur einen grandiosen Ausblick über Donau und Stadt: Er ist auch als Hexen-Hügel bekannt, als Budapester Blocksberg. Seinen Namen hat er allerdings einem christlichen Bischof zu verdanken.
Der Hl. Gellert war bei seiner Missionierung derartig gewalttätig, dass es den ansässigen Tartaren schließlich zuviel wurde. So packten sie Gellert in ein Fass und ließen es über den Hügel hinunter in die Donau kugeln.
In manchen Volksmärchen taucht diese furchtbare Todesart im Fall bösartiger Stiefmütter auf. Der König stellt die Frage: Was soll mit einem Menschen geschehen, der anderen mutwillig nach dem Leben trachtet? Die Antwort: Der soll in ein Fass gesteckt werden, das mit Nägeln ausgeschlagen ist und den Berg hinunter gerollt werden! - Dann hast du soeben dein Urteil gesprochen, stellt der König drauf meist trocken fest. Schlimm genug. Andererseits ist es im Leben immer das eigene Urteil, das letztlich entscheidet.
Solche Gedanken kamen und gingen am Gellert-Hügel. Frühlingshaft wars. Die Vögel zwitscherten. Der Ausblick rundum machte den Kopf frei und das Denken weit. Na, was will man mehr!

Montag, 11. Februar 2013

Der heftige Schneefall der letzten Tage

hat seine Spuren hinterlassen. Die Landschaft ist tief verschneit. Erst recht die Loipen beim Jagersimmerl. Hier der Blick von der 5-km-Runde auf die Alm. Was für ein (Winter)Traum!

Nein, das war nicht Felix Baumgartner, ...

der sich beim Grünauer Faschingsumzug tollkühn aus seiner Kapsel in die Tiefe gestürzt hat, sondern Volker Leithner. Statt dem Fallschirm ging auch nur ein Regenschirm auf. Auch der Sponsor war ein anderer. Nicht die Firma, die mit roten Bullen und Dosen in Verbindung gebracht wird, nein: Vorn am LKW ist es deutlich zu sehen! - »Rosa Ochs« sorgte für die notwendige Unterstützung!
Auch wenn es keine 36 km waren, und der freie Fall - Gott sei Dank - nicht eintrat: Respekt! - Sich über der johlenden Menge aus einer wackeligen Holzhütte in luftiger Höhe hinauszuwerfen erfordert allemal viel Schneid. Und im Gegensatz zum Felix Baumgartner war beim Volker Leithner der Kracher, als er die Schallmauer durchbrach, weitum zu hören!

Freitag, 8. Februar 2013

Der Winterzauber ist zurück!

Heute hat es geschneit, geschneit und geschneit. Nur zwischendurch blinzelte die Sonne aus den Wolken. Und dann ist sich gegen Abend doch noch ein Spazierer die Alm entlang ausgegangen. Das türkisgrüne klare Wasser, der frische Schnee in Bäumen und Ranken. Das hat schon was!

Dienstag, 5. Februar 2013

Am Stadtplatz von Bad Hall

wird einem vor Augen geführt, dass das Problem von Alkohol bei Kindern offenbar schlimmer ist als gedacht. Nicht nur, dass Manche wohl im stillen (Kinder)Kämmerlein zur Flasche greifen. Nein, der Alkoholismus nimmt sogar öffentlich Formen an die ein Verbotsschild notwendig machen. Wohl auch um 2- und 3jährigen, die mit dem Suff noch keine persönlichen Erfahrungen gemacht haben kein schlechtes Vorbild zu liefern. ;-{)

Montag, 4. Februar 2013

Wenn‘s zu Lichtmeß stürmt und schneit, ...

ist das Frühjahr nimmer weit. Ist es aber klar und hell, kommt der Frühling nicht so schnell. - Geht‘s nach dieser alten Bauernregel, dann steht der Frühling unmittelbar vor der Tür - so wie es die letzten Tage gestürmt hat. Lichtmeß hat übrigens nichts mit dem Messen des Lichts zu tun. Es leitet sich vom mittelhochdeutschen Wort »mezzen« ab. »Mezzen« bedeutet »verkünden« oder »ankünden«. Das Licht der Sonne kündigt sich (wieder) an und wird stärker. Lichtmeß schließt traditionell die Weihnachtszeit ab. Unser Christbaum hat heuer leider nicht so lange durchgehalten und soviele Nadeln abgeworfen, dass er vor fünf Tagen abgeputzt werden mußte. Ansonsten geschieht das zu Lichtmeß. Ist doch schön diesen wundersamen Baum über einen Monat im Haus zu haben.

Freitag, 1. Februar 2013

Neues vom Nasreddin Hodscha

gibts in der sagen~haften Stunde im ORF von Mehmet Dalkilic und mir zu hören - am Samstag, 2. Feber, in Radio Oberösterreich, Donnerstag, 7. Feber, in Radio Salzburg, jeweils von 20 bis 21 Uhr.
Aber auch Märchenerzählerin Frau Wolle aus Tirol und der bayerische Griot Tormenta Jobarteh kommen zu Wort. Nicht zu vergessen Karl Valentin mit seinem unglaublichen Ententraum.
Zu hören ist die Sendung natürlich auch im Netz - via Audiostream. Die Links dazu, das Märchenrätsel und mehr unter www.maerchenerzaehler.at auf der Märchen-im-ORF-Radio-Seite.

Sonntag, 27. Januar 2013

Danach

ist sich noch eine kleine Wanderung am Almsee ausgegangen. Frisch verschneit leuchteten uns die Felswände entgegen. Die Sonne prickelte kurz vor dem Untergehen noch einmal im Schnee. Das Wasser leuchtete türkis aus der Tiefe. Was für eine Pracht!

Im Rahmen der Ferienmesse Linz

zu erzählen war und ist ein ganz neues Erlebnis. Erfreulicherweise hat das auch in diesem nicht ganz einfachen Rahmen sehr gut funktioniert.
Klaus Stecher vom ORF moderierte uns an. Franz Bernegger spielte ein Intro auf der Bockpfeife. Von mir gabs dann Überlieferungen vom Donausteig zu hören - natürlich mit Bezug zu dem was Ferien ausmacht: Durchschnaufen und entspannen!
Für Schnellentschlossene: Heute - Sonntag, 27. Jänner - steht um 14.30 Uhr noch eine Erzählrunde bei der Ferienmesse am Programm.

Die Ranken sind voller Raureif.

Das macht den Weg zum morgendlichen Bad im Bach gleich noch viel zauber~hafter. Wärmer wirds dadurch nicht. Aber das braucht es auch nicht. Die klare Luft. Das frische Wasser.
Was will Mann mehr!?

Montag, 21. Januar 2013

Nein, das sind nicht 9 Zwerge,

die da links von der Bildmitte aufgefädelt in einer Reihe vorbei am Gradwechsel Richtung Kasberg-Gipfel ziehen, sondern einige der vielen Tourengeher, die das herrliche Winterwetter und den perfekten Schnee nutzen.
Übrigens: Wer beim Aufstieg seine/ihre Ruhe haben und den Winterwald erleben will sollte gleich vom Dorf aufsteigen. Der Einstieg ist bei der Gassn-Leiten oberhalb vom Sportplatz Grünau.

Am sagen~umwobenen Kasberg

sind jetzt die Frost~Baum~Riesen unterwegs. Erstaunlich wieviel (Schnee)Last ein Baum aushält. Da wird erst spürbar welche Kraft in einer solchen Pflanze steckt. Die Leichtigkeit der Pistenflöhe, die dazwischen herumflitzen, ist dazu der genaue Gegensatz.

Samstag, 19. Januar 2013

Ein Blick aus dem Schlafzimmerfenster zeigt:

Er ist wieder da der Winter. Lang hats geschneit und ausgiebig. Jetzt krachts vor Kälte und der Schnee staubt. So macht die Jahreszeit Freude. Und die Ortsabfahrt vom Kasberg ist wohl auch wieder gut zu fahren. Lassen wir uns überraschen.

Montag, 7. Januar 2013

Beim Sternsingen

haben wir auch heuer wieder spontan einige Freunde mit Hornstoß, Dudelsack-Drehleier-Maultrommel-Musik, Krippen- und Glückwunschliedern heimgesucht. Es war wieder ein - bis in die Nacht - anhaltendes Vergnügen. Danke an Walter Blumauer für die Fotos.
In der aktuellen Jänner-Ausgabe vom Magazin »Servus in Stadt und Land« ist auf Seite 108 übrigens ein Beitrag über unser Sternsingen zu finden. Rene Freund das Ganze wirklich munter auf den Punkt gebracht. Die grandiosen Fotos stammen von Dieter Brasch.

Donnerstag, 3. Januar 2013

Und so schaut es in der Draufsicht aus,

so ein »Eis-Mandala« am Almsee. Wirklich beeindruckend - vor allem weil es so viele davon gibt kreuz und quer über die Seefläche verteilt. Es erinnert sogar ein wenig an die Geburtsstelle Jesu Christi in der Geburtskirche in Bethlehem.

Also diese Eis-Blumen

am Almsee sind wirklich beeinddruckend. Werden sie von unterirdischen Quellen gebildet, die mit ihrem Strudel das Eis strahlen lassen? Oder ist es eine Spielart der Ausserirdischen wenn sie statt auf Kornfelder auf einen zufrierenden See treffen?
Gleich wie‘s ist: Am Almsee gibt es sehr sehr viele dieser »Eis-Blumen«. Und jede ist hat ihren ganz eigenen Zauber: Eigentlich sind es ja Eis-Mandalas.